Abies nordmanniana

Der Christbaum: Zur Tradition des Weihnachtsbaums

Der Christbaum darf in keinem festlich geschmückten Haus fehlen. Seine Tradition reicht weit zurück – aber woher genau kommt der Brauch, alljährlich einen Weihnachtsbaum aufzustellen?

Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Weihnachtsbaums gibt es nicht. Die Geschichten über seinen Ursprung sind vielfältig. Einig sind sie sich nur darin, dass die Tradition des geschmückten Tannenbaums aus dem deutschsprachigen Raum stammt.

Die Ursprünge des Christbaums

Schon vor langer Zeit waren immergrüne Pflanzen wichtige Symbole heidnischer Kulturen. Daher kommt die verbreitete Annahme, die Tradition des Weihnachtsbaums könnte dem Julfest entstammen. Allerdings gibt es noch andere Hinweise auf die Entwicklung des Brauchs. Einer der ältesten Belege stammt aus Bremen: In einer Zunftchronik aus dem 16. Jahrhundert fand ein festlich dekorierter Nadelbaum Erwähnung. Bald adaptierten städtische Familien das Vorbild der Zünfte und nicht viel später gibt es schon einen weiteren schriftlichen Hinweis auf den Weihnachtsbaum. In Basel stellten Schneidergesellen einen Baum voller Äpfel und Käse auf. Es heißt, die ersten Kerzen habe Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien auf einen Weihnachtsbaum gesetzt und schon 1561 soll im Elsass jedem Bürger zum Weihnachtsfest eine Tanne zugestanden haben. So richtig nahm der Brauch aber erst im 19. Jahrhundert Fahrt auf. Ob in der Stadt oder auf dem Land: Von da an wurde der geschmückte Tannenbaum zu einem Muss in der bürgerlichen Stube.

Die Bedeutung des Baumes und seiner Dekoration

Die Überlieferungen zeigen, dass ursprünglich noch keine Kerzen und Kugeln am Christbaum hingen. Äpfel, Nüsse, Papierrosen und Oblaten waren klassische Dekorationselemente und das so genannte „Zischgold“, das man wohl als eine Art Vorläufer des späteren Lamettas bezeichnen kann. Die Verwendung von Früchten untermauert die Annahme, der Weihnachtsbaum sei ein Symbol für den Fortbestand des Lebens. Er steht als Sinnbild für die Weltachse, die von Sternen in Form der Kerzen umrundet wird. Und so schreitet das Leben metaphorisch voran. Diese eher heidnischen Lesart mit ihrem Fokus auf Natur und Leben und weniger auf das Göttliche und Erhabene deutet bereits an, dass der Weihnachtsbaum zunächst ein bürgerliches Symbol war, gegen das sich die Kirche sogar zur Wehr setzte. Während der Brauch von den Protestanten alsbald übernommen wurde, wollte die katholische Kirche nichts von dem leuchtenden Tannenbaum wissen. Erst Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum in katholische Kirchen ein, indem er den ersten Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz aufstellte – und zwar im Jahre 1982! Die weltweite Verbreitung hingegen geschah schon viel früher unter der Schirmherrschaft der Adelshäuser.

Fichte als Weihnachtsbaum

Der klassische Weihnachtsbaum ist eine Nordmanntanne. Das steht aber nirgends festgeschrieben. Warum nicht für etwas Abwechslung sorgen und im kommenden Jahr eine Fichte wählen? Ihr symbolischer Wert ist nicht minder ausgeprägt und ihre Vorzüge können sich ebenfalls sehen lassen. Einen gleichmäßigen Wuchs und einen angenehmen Duft verheißt die Rotfichte. Sie galt sogar schon als „Mutter aller Christbäume“, bevor ihr die Tanne den Rang ablief. Die Rotfichte sollte allerdings erst kurz vor Heiligabend ins Haus geholt werden, denn sie nadelt schneller als eine Tanne. Aber auch die Blaufichte macht als weihnachtlicher Wohnzimmerschmuck einiges her. Sie präsentiert sich in Pyramidenform mit einem herrlich blauen Nadelkleid, das im Kerzenschein silbrig schimmert. Ihre Äste wachsen kräftig: Holzfiguren und Wachskerzen sind hier sicher! Dass die Blaufichte sich mit spitzen Nadeln dagegen wehrt, ins Haus geholt zu werden, gleicht sie mit einem angenehmen Waldaroma aus. Die Fichte als Weihnachtsbaum ist keine neue Erfindung und ihre Renaissance im weihnachtlichen Wohnzimmer hat sie sich redlich verdient.

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